In der Befragung wurden das Engagement, die Umzugsbereitschaft und die Absichten für die Liegenschaft von Zweitwohnungsbesitzern in den Regionen Albula und Prättigau/Davos untersucht. Aus den Antworten der 2’600 Teilnehmer lassen sich vier zentrale Erkenntnisse ableiten:
- Zweitwohnungsbesitzer unterscheiden sich von Touristen und Gästen. Viele suchen typische Wohnqualitäten und Wohnumfelder, z.B. lokale Treffpunkte.
- Wohnsitz verlegen und mehr Zeit in den Bergen verbringen sind vor allem für die Generation 55plus ein Thema. Viele wollen nicht einfach den Lebensabend in der Zweitwohnungsgemeinde verbringen, sondern etwas bewegen.
- Es gibt eine grosse Bereitschaft, in unterschiedlichen Formen zum Gemeindeleben, der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Kulturleben beizutragen. Besonders frischgebackene Zweitwohnungsbesitzer wollen die Gemeinden weiterbringen.
- Es gibt aktuell wenig Bewusstsein dafür, dass Zweitwohnungsbesitzer mit ihrem Bauland und Gebäudebestand zu einer nachhaltigen Wohnraumentwicklung beitragen können.
Empfehlungen:
- Heute spielen rund zwei Prozent der Zweitwohnungsbesitzer mit dem Gedanken, ihren Erstwohnsitz in die Regionen zu verlegen, Um das Potenzial für Neuzuzüger besser zu nutzen, können Regionen und Gemeinden die Rahmenbedingungen für Homeoffice und Treffpunkte für 55plus, Unternehmer und Selbstständige verbessern.
- Um neue Zielgruppen zu erreichen, braucht es ein Wohnstandortmarketing, das Wohnstandortqualitäten hervorhebt und sich klar von der Tourismus- und Destinationspromotion unterscheidet. Die Wohnstandortvermarktung muss neben Zweitwohnungsbesitzern auch Gäste und Personen ansprechen, die noch keinen Bezug zu den Regionen haben.
- Für die nachhaltige Weiterentwicklung des Wohnungsbestands müssen die Regionen und Gemeinden auf Zweitwohnungsbesitzer zugehen, die eine Erneuerung, einen Verkauf oder eine Übertragung planen. Die Siedlungsentwicklung nach innen erfordert, dass neue generationentaugliche Wohnraumangebote für Zuzüger und Einheimische vor allem im Bestand realisiert werden.
Für die schriftliche Befragung wurden im Herbst 2020 über 7’000 Zweitwohnungsbesitzer persönlich angeschrieben. 2’600 Personen haben teilgenommen. Ein Viertel der Teilnehmer ist unter 55 Jahre alt, rund 50% sind 65 oder älter. Zwei Drittel besitzen eine Ferienwohnung, 20% ein Einfamilienhaus und 10% ein Maiensäss. Jeder Fünfte engagiert sich in einem Zweitwohnungsverein. Der hohe Rücklauf (36%) ermöglicht es, Erkenntnisse auf unterschiedliche Gemeindetypen und Zielgruppen aufzuschlüsseln.
Interaktive Auswertung
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Inhalt
- Neue Einwohner gewinnen, Aufenthaltsdauer erhöhen: Was Zweitwohnungsbesitzer in den nächsten fünf Jahren vorhaben
- Neue Einwohner gewinnen: Weshalb Zweitwohnungsbesitzer ihren Wohnsitz verlegen
- Aufenthaltsdauer erhöhen: Weshalb Zweitwohnungsbesitzer mehr Zeit in der Wohnung verbringen
- Welchen Aktivitäten Zweitwohnungsbesitzer heute wo nachgehen und welche Kontakte sie pflegen
- Machen, gestalten, einbringen: Wo sich Zweitwohnungsbesitzer heute engagieren
- Mehr machen, gestalten, einbringen: Wo sich Zweitwohnungsbesitzer eigentlich stärker engagieren wollen
- Wohnraum weiterentwicklen: Was Zweitwohnungsbesitzer in den nächsten fünf Jahren mit ihren Wohnungen vorhaben (1/2)
- Wohnraum weiterentwicklen: Was Zweitwohnungsbesitzer in den nächsten fünf Jahren mit ihren Wohnungen vorhaben (2/2)
- Ob und woran heute während Aufenthalten in Zweitwohnungen gearbeitet wird
- Welche Angebote Zweitwohnungsbesitzern wichtig sind
- Wie Zweitwohnungsbesitzer ihre Zweit-Gemeinden wahrnehmen
- Infos zum Sample (1/2)
- Infos zum Sample (2/2)